Nachruf auf Chris Howland

CHRIS HOWLAND ist tot.....

* 30.07.1928     + 29.11.2013

Wir haben es damals miterlebt......                      

...wie der hagere, radebrechende englische Soldat ins Nachkriegsdeutschland kommt....und Mitte der 50er Jahre zum beliebtesten Radio DJ wird.

Er ist nicht der Prototyp des anglo-amerikanischen DJ –Akrobaten, der mit lässigen, genau ausgetimten VoiceOvers seine knackigen Ansagen über die Songintros der neusten Hits wirbelt – NO – Chris Howland kreiert mit ruhiger englischer Nonchalance einen neuen Dampfradio-Plauderton.

Er erzählt seine kleinen Geschichten aus der Familie, von Frau und Kindern. Man hört’s und schmunzelt....lässt ihn erzählen..., aber wartet doch ungeduldig auf den nächsten US oder UK-Hit.

„Spielereien mit Schallplatten“ heißt in den 50er Jahren seine wöchentliche „Spielwiese“ auf „UKW 2 des Westdeutschen Rundfunks“ – Mittwochabend um 18.30h – und als Kontrapunkt zu seinen oftmals etwas bieder wirkenden Stories haut er dann plötzlich einen frenetischen Elvis , Little Richard oder die Isley Brothers raus.

Aber: d a s ist eigentlich nicht seine Welt . Er mag keinen Rock’n’Roll...nein...

Chris Howland liebt die Crooner , Big Bands und gepflegte Orchestermusik. Schon deshalb kürt er eine geigengetränkte Nummer des englischen Orchesterchefs

RRRRRobert Farnon (O-Ton Chris) zu seiner lebenslangen musikalischen ID : “Melody Fair“.

Auch d i e haben wir damals als rockende Teenager akzeptiert, weil e r sie so mochte.

Und w i r mochten i h n . Weil er anders war als die anderen vom deutschen Verkündungsrundfunk. Weil er sich verhaspelte , weil er spontan war, weil er so liebenswert englisch war ... und sich trotzdem bei uns zuhause fühlte und zu uns nach Hause kam.

Durch seine verbindliche Art brachte er die ganze Familie mittwochs vor den Lautsprecher, ließ Mutter bei Guy Mitchell’s „Singing The Blues“ mitsingen und

Vater bei Pat Boone’s „I’ll be home“ mitschmachten. Er machte die uns damals in den 50er Jahren noch fremde Musik „heimisch“ und brachte die Generationen zusammen. Und......inspirierte einen 1ojährigen, konsequent seinen Lebenstraum zu verwirklichen: Radiomoderator zu werden.- Chris wurde zu einem seiner großen Vorbilder.

1969 machte der Junge seine erste Oldie-Show: „Memory Hits“ im DEUTSCHLANDFUNK. Im März 2013 - in der Final Show - gab’s seine persönliche „Memory Hall of Fame“ ....und late CHRIS HOWLAND hat darin seinen ewigen Ehrenplatz.

„Chris „Mr.Pumpernickel“ Howland – thank you for many lucky hours together!“

Oldies Forever!

„MemoMeister“ Gerd Alzen

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